Wer sich von Bahnverspätungen aus der Fassung bringen lässt, sollte sein Glück vielleicht mal in Japan versuchen. Doch natürlich hat das „Land der aufgehenden Sonne“ deutlich mehr zu bieten, als ein effizientes Eisenbahnsystem. Ich bin Ende September für gut eine Woche in den Osten Asien gereist und habe mir dabei unter anderem Osaka, Kyoto und Tokio angesehen.

Los ging die Reise am Montag, den 23. September. Zunächst von Frankfurt nach Hongkong (13 Stunden) und von Hongkong nach Osaka mit Zwischenlandung in Taipeh (6 Stunden). Beide Flüge wurden  von Cathay Pacific durchgeführt. Die Differenz von sieben Stunden zwischen der JST und der MESZ hat sich bemerkbar gemacht – ohne Schlaf war es direkt Mitten am Tag.

Abschnitt 1: Unterwegs in Osaka

Nach der Ankunft an dem Flughafen Kansai, der Einreise und dem Passieren der Zollkontrolle musste ich natürlich erstmal zusehen, wie ich meine SIM-Karte zum Laufen bekomme, Geld abgeben kann und ein Zugticket in die Stadt bekomme. Nach etwas mehr als einer Stunde hat das dann alles doch geklappt und ich konnte mit einem Regionalzug nach Osaka fahren. Von dort aus ging es zum Hotel (Sarasa Hotel Namba), um mein Gepäck unterzubringen. Abends bin ich dann durch die Stadt gelaufen und schlussendlich in der Bar „Space Station“ gelandet. In der Gaming-Bar gab es neben einigen Retro-Konsolen auch dazu passende Getränke-Specials.

Am nächsten Tag ging es dann weiter zur Burg Osaka, von der einen ein atemberaubender Ausblick über die Stadt erwartet. Nach wenigen Stunden bin ich zur Osaka Station gelaufen und kurz mit dem Zug nach Shin-Osaka gefahren. Von hier ist es möglich, mit dem Schnellzug Shinkansen nach Kyoto zu fahren. Trotz der Strecke mit einer Länge von über 50 Kilometern braucht der Shinkansen für die Fahrt nur 15 Minuten.

Abschnitt 2: Kyoto – Stadt der Tempel

Anschließend standen zwei Übernachtungen in Kyoto (Urban Hotel Kyoto) auf dem Plan. Damit blieben immerhin drei Tage Zeit, um die Tempel und Schreine, die sich über die gesamte Stadt verteilen, zu erkunden. Besonders nennenswert waren der Bambus-Pfad im Nordwesten der Stadt, der „goldene Tempel“ (Kinkaku-ji) und natürlich die berühmten „Tore“ am Fushimi Inari-Taisha, wo ich den gesamten Weg bis zum Gipfel des angrenzenden Berges hochgelaufen bin. Nach einem Abend im Nachtleben von Kyoto (Barcode und Club Chambers) habe ich mir am nächsten Tag noch einige weitere Ziele in der Stadt (Aussichtspunkte und das alte Nintendo-Gebäude) angesehen. Und ja: Trotz des allgemein recht zuverlässigen Zugsystems gibt es auch in Japan ab und zu Verspätungen 😉

Abschnitt 3: Mega-Metropole Tokio

Ebenfalls mit dem Shinkansen bin ich am Tag darauf von Kyoto am Mount Fuji vorbei nach Tokio gefahren. In der Mega-Metropole habe ich drei Nächte verbracht. Schon am ersten Abend wurde es problematisch – nach dem Besuch eines Tempels hat der Akku meines Telefons schlapp gemacht und ich musste mehrere Kilometer blind zum Hotel navigieren. Obwohl es sich um eine riesige Weltstadt handelt, sind bereits Spätabends keine Busse und Bahnen mehr gefahren.

Am zweiten Tag war ich in der Hafenregion der Stadt und dort im Museum TeamLab Borderless. Den Abend habe ich mit einem Cocktail in einer Sky-Bar mit direktem Blick auf den Tokio Tower gestartet. Im Rahmen eines Pub Crawls ging es dann durch so einige Bars und Clubs – bis Frühmorgens. Gut zu wissen: Einige Lokale sind so „nett“, jeden Gast direkt rauszuwerfen, der sich auf der Tanzfläche aufhält und nicht direkt ein neues Getränk bestellt.

Der dritte Tag bestand aus dem Besuch von weiteren Stadtteilen und Sehenswürdigkeiten. Während ich am Vorabend hauptsächlich im Ausgehviertel Roppongi unterwegs war, ging es nun nach Shinjuku und Shibuya. Die aus dem Anime Your Name bekannte Treppe am Yotsuya Suga-Schrein und die Shibuya-Kreuzung waren einen Abstecher wert. Auch der Besuch eines Sushi-Restaurants und eines Katzen-Cafés (^_^) durften auf meiner Reise nicht fehlen.

Abschnitt 4: Aizu-Region und Rückflug

Kommen wir nun zum letzten Abschnitt der Reise. Am vorletzten Tag in Japan ging es mit dem Zug hoch in die Aizu-Region, genauer gesagt nach Aizu-Wakamatsu. Von hier fährt eine kleine Regionalbahn entlang des Aga Rivers. Ein Halt an der Yunokamionsen Station hat sich gelohnt, hier befindet sich direkt neben dem Haltepunkt eine heiße Quelle, die als Fußbad genutzt werden kann. Generell war die Region landschaftlich sehr schön. Zum Abend hin ging es allerdings wieder Richtung Tokio, wo der Sunrise Seto/Izumo auf mich gewartet hat. Hierbei handelt es sich um den einzigen Nachtzug, der in Japan noch regelmäßig fährt. Die „Nobi Nobi“-Liegeflächen waren im JR Pass inklusive. Da es nicht voll war, gab es hier auch kein Problem mit der Privatsphäre. Lediglich der harte Boden ist natürlich etwas gewöhnungsbedürftig. Am nächsten Morgen war ich dann zurück am Flughafen Kansai.

Auf dem Rückflug ging es ohne Zwischenlandung nach Hong Kong, wo ich dieses Mal mehr als zehn Stunden Aufenthalt hatte. Also bin ich in die chinesische Sonderverwaltungszone eingereist, um mich in der Stadt ein wenig umzusehen. Dumm nur, dass dies der 1. Oktober und damit der Nationalfeiertag von China war. Die politische Lage in Hong Kong hat sich zu dieser Zeit sehr zugespitzt, sodass es zu großen Demonstrationen kam. Am 1. Oktober war die Stadt weitestgehend abgeriegelt, die Bahnen fuhren nur sehr eingeschränkt. Trotzdem konnte ich mit der Peak Tram zum Aussichtspunkt fahren, wo einen ein Blick auf die Skyline von Hong Kong erwartet. Da es an dem Tag aber sonst nicht viel in der Stadt zu erledigen gab, habe ich die restlichen Stunden im Disneyland verbracht, bevor es wieder zurück zum Flughafen und damit nach Hause ging.

Das war es mit meiner Japan-Reise. Spätestens, wenn die Super Nintendo World (Universal Studios in Osaka) öffnet, soll es noch einmal ins Land der aufgehenden Sonne gehen 🙂

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